Am 24.02.2015 waren Schülervertretung und Eine-Welt-AG der Gesamtschule Marienheide eingeladen, an der Noche de Nicaragua (nicaraguanischen Nacht) des Eine-Welt-Verein Horizontes e.V. teilzunehmen und dort feierlich die großartige Spende zu überreichen.
Nachdem der Abend, der in der Gesamtschule Leverkusen Schlebusch (GLS) stattfand, mit Klavier und Gesang eröffnet worden war, trug eine Schülerin der GLS ein Gedicht der nicaraguanischen Schriftstellerin Gioconda Belli auf Spanisch und auf Deutsch.
Besonderen Applaus bekam die Spende der Schüler/innen der Gesamtschule Marienheide. Sie hatten 3000 Euro, des Geldes, das sie im Sommer 2014 beim Sponsorenlauf erlaufen hatten, an den Verein Horizontes gespendet, der damit in der nicaraguanischen Stadt Chinandega Schülerstipendien und Schulprojekte fördert. Bedarf besteht aktuell unter anderem bei der Sanierung des Daches einer Schule, das im letzten Jahr bei einem Erdbeben starke Schäden erlitt. Frau Kayser, die Leiterin der Eine-Welt-AG der Gesamtschule Marienheide, überreichte den Riesencheck stellvertretend an eine Schülerin der GLS.
Es folgten eine landeskundliche Einführung in Land und Leute sowie eine anschauliche kontroverse Diskussion über den aktuellen innenpolitischen Konflikt Nicaraguas durch Spanisch-Schülerinnen des 11. Jahrgangs der GLS. Sie diskutierten darüber, ob die Regierung Daniel Ortegas mithilfe chinesischer Investoren einen großen Schifffahrtskanal quer durch das Land bauen lassen soll. Mit dieser Verbindung zwischen Atlantik und Pazifik könnte dem Panama-Kanal Konkurrenz gemacht werden. Die zu befürchtenden ökologischen Schäden wurden dabei den wirtschaftlichen Vorteilen gegenübergestellt. Denn im zweitärmsten Land Lateinamerikas hoffen viele darauf, dass der große Kanal dringend benötigte Arbeitsplätze und finanzielle Einnahmen mit sich bringen wird.
In der Programmpause waren Gallo Pinto, die überall in Nicaragua erhältliche Nationalspeise aus Reis und Bohnen, und das Flor der Jamaica genannte süße Getränk aus Hibiskus-Blüten, zubereitet von den nicaraguanischen Gästen aus Leverkusens Partnerstadt Chinandega, die Renner des Nicaragua-Abends. Doch die nicaraguanischen Gäste hatten nicht nur die Speisen für das Büfett zubereitet, sondern sie führten auch landestypische Folklore-Tänze auf.
Zudem berichtete die Bienen-AG der GLS über ihr Projekt „Bienen für Nicaragua“ – es wird von der UNESCO gefördert. Eine Familie in Chinandega erntet durch die Hilfe des Projekts mittlerweile den Honig von zwei Bienenstöcken. Damit bessert sie ihr schmales Einkommen auf. Weiteren Kleinbauer-Familien soll dies ebenfalls ermöglicht werden. Das Geld für die Hilfe erwirtschaften die Schüler/innen durch Spenden und den Verkauf von Honig aus schuleigenen Bienenstöcken in der Schlebuscher Fußgängerzone. Auch sie übergaben an dem Abend eine Geldspende an Horizontes.
Ein ehemaliger Schüler der GLS und dessen Freundin halten sich seit August 2014 in Chinandega auf und arbeiten dort bei Horizontes‘ Partnerorganisation Chinantlan, sie helfen in Schulen und weiteren wirtschaftlichen und sozialen Projekten. Von einem Besuch dort wurde in einem spannenden Fotovortrag erzählt.
Der Abend hat ein breites Spektrum Nicaraguas gezeigt und Mut gemacht, dass wir etwas Ähnliches auch mal in Marienheide veranstalten können. Die nächste Aktion der Eine-Welt AG ist ein Informations- und Verkaufsstand am Fachlehrersprechtag am 21. und 22. April. Außerdem laden wir schon jetzt herzlich dazu ein, am 10.06. dabei zu sein, wenn Monika und Michael Höhn aus Wiehl erneut an unsere Schule kommen und einen umfassenden Einblick in das Leben der Menschen auf der nicaraguanischen Insel Ometepe geben.
Vera Kayser
