Am 09.03.2017 fand im Pädagogischen Zentrum der Gesamtschule Marienheide eine von der Schulpflegschaft organisierte Podiumsdiskussion statt. Das Thema lautete „Ist unser Inklusionsalltag schon gescheitert?“ Unter der Leitung des Moderators Uwe Riemer-Becker (GEW NRW) debattierten Gäste aus Politik und Verantwortliche von Eltern- und Schulverbänden über das Thema Inklusion.
Nach einer kurzen Begrüßung und einem Einführungsstatement durch den stellvertretenden Schulleiter, Christoph Straube, tauschten die Landespolitiker Peter Biesenbach (CDU), Sigrid Beer (Bündnis90/Die Grünen), Monika Pieper (Piraten) und Renate Hendrix (SPD) sowie die Vertreter von Verbänden Frau Claudia Wichmann (LEiS-NRW), Rainer Dahlhaus (GGG) und Stefan Meisenberg (Bürgermeister) sowie Stefan Eckel (Schulpflegschaftsvorsitzender) ihre Positionen zum Stand der inklusiven Beschulung von Förderschülern aus. Schwerpunkt war dabei die Problematik der Ressourcenverteilung, da nach der neuen Gesetzeslage die Anzahl der Förderlehrer für die Schulen von der Zahl der Förderschüler unabhängig gemacht wurde. Dieses führt zu erheblichen Schieflagen an den verschiedenen Schulen aber auch Schulformen. Die ca. 80 Zuhörer im Plenum konnten zunächst die Positionen der Diskussionsteilnehmer zur Kenntnis nehmen, bevor sie selbst durch Fragen aus dem Publikum Diskussionsanlässe gaben. So wurden dann auch Probleme bei der räumlichen Ausstattung, aber auch das Fehlen von Integrationshelfern bzw. das Zuständigkeitswirrwarr bei der Zuteilung von Förderlehrer/innen aber auch bei der Bezahlung der verschiedenen Unterstützungsmaßnahmen thematisiert.
Deutlich machten alle Verantwortlichen, dass die derzeitige Situation vieler Schulen, die inklusiv arbeiten, sehr unbefriedigend ist. Bei den Lösungsmöglichkeiten gingen die Meinungen selbstverständlich auseinander. Hier vertraten Regierungsvertreter und Oppositionsvertreter sowie die Vertreter von Verbänden und Gemeinde, jeweils unterschiedliche Auffassungen, wie eine Lösung der derzeitigen Problemlage aussehen könnte und es wurde sich zum Teil gegenseitig die Schuld an der derzeitigen Misere in die Schuhe geschoben. Insgesamt war die Veranstaltung ein sehr interessanter Abend, der natürlich, wie nicht anders zu erwarten, kein Patentrezept für eine Lösung der Inklusionsfrage liefern konnte, aber Einblick in die Vielschichtigkeit der mit der Inklusion verbundenen Probleme und einen Ausblick auf mögliche Lösungsansätze, die aber alle (viel) Geld kosten würden.
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