Spannendes Thema auf der Studienfahrt: Hält die „Große Koalition“?

Abiturjahrgang der Gesamtschule Marienheide zu Besuch in Berlin

Von Mikka Göppert und Harry Meißner

Schon lange Tradition – und immer wieder spannend: Auch in diesem Jahr besuchte die Q2 der Gesamtschule Marienheide unsere Landeshauptstadt. In der Woche vor den Herbstferien hatten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q2 (13) die Gelegenheit, Berlin bei herrlichem Spätsommerwetter kennenzulernen. Mit zwei Reisebussen starteten die rund 90 Schüler, zwei Lehrer und drei Referendare in Marienheide und erreichten das Zentrum der Republik am späten Nachmittag.
Das Ziel: die Jugendherberge „Ostkreuz“, ein ehemaliges, großes, aber modern saniertes Mädchen-Internat, das Platz für mehrere hundert Besucher und besten Standard bietet. Moderne und saubere Zimmer mit viel Platz, Dusche und Toilette natürlich auf den Zimmern und nicht mehr – wie früher oft – auf den Gängen.
Da an diesem Tag noch kein Programmpunkt geplant war, konnte Berlin auf eigene Faust erkundet werden. Dabei musste man nicht mal weit fahren. Schon der umliegende Kiez im Bezirk Friedrichshain bot multikulturelle Abwechslung, Essen und Getränke in verschiedensten Geschmacksrichtungen, Entspannung, Gelassenheit und viele Begegnungsmöglichkeiten mit den Berlinern.
Der Dienstag startete mit einer Stadtrundfahrt, auf der u.a. die East Side Gallery, das Brandenburger Tor, Schloss Bellevue, das Bundeskanzleramt, natürlich das Reichstagsgebäude, das Botschafterviertel, etliche Ministerien, der Bendlerblock, wo die Hitlerattentäter um Graf Stauffenberg hingerichtet wurden, und vieles mehr bestaunt werden konnten. So gewannen wir einen ersten Eindruck von den Sehenswürdigkeiten Berlins. Nach der Stadtrundfahrt konnte Berlin alleine weiter erkundet werden. Am nächsten Tag ging es dann nachmittags in den Bundestag. Dort sollte ein Gespräch mit dem Oberbergischen Bundestagsabgeordneten Carsten Brodesser (CDU) stattfinden. Da Herr Brodesser jedoch verhindert war, waren zwei seiner Mitarbeiter und Referenten eingesprungen.
Die gaben bereitwillig Auskunft und erörterten die politische Großwetterlage. Zur Zukunft der Regierung befragt, zeigten auch sie sich unsicher. „Wir wissen nicht, ob die große Koalition zwischen CDU/CSU und SPD bis zum Ende der Legislaturperiode hält!“. Zu groß seien die Probleme, die momentan das Land und die Politik beschäftigten. Und wenn es Neuwahlen geben sollte, sei auch ihr eigener Job in Gefahr. Denn: Nur wenn ihr Chef, der Oberberger Brodesser, wiedergewählt werde, könnten auch sie in Berlin weitermachen.
Anschließend gab es einen kleinen Vortrag im Plenarsaal über die dramatische Geschichte des Reichstagsgebäudes, das während des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt worden war. Zum Schluss konnten wir noch auf die vom britischen Architekten Norman Foster entworfene, gläserne Kuppel, von der man einen herrlichen Blick über Berlin hat. Da der Besuch bis in den Abend andauerte, war es schon dunkel, wodurch der Anblick noch atemberaubender wurde.
Am vorletzten Tag der Studienfahrt wurde die Gedenkstätte Hohenschönhausen besucht. Dies ist eine ehemalige Stasi-Untersuchungshaftanstalt, in der überwiegend politische Gefangene und Gegner der Deutschen Demokratischen Republik inhaftiert waren. Besonders beeindruckend dabei war es, dass die Führung von einem Zeitzeugen gemacht wurde, der selber dort eingesperrt war. Danach gab es noch mal die Möglichkeit, Berlin weiter zu erkunden, bevor es abends zum Abschluss dann zur „Blue Man Group“ ging, die mittlerweile seit vielen Jahren ein begeistertes Publikum unterhalten. Action, lautstarkes Trommeln, fetzige Musik, modernste Technik, Witz und Unterhaltung sind die Kennzeichen der Show. Dort war eine super Stimmung und eine Schülerin von uns wurde auf die Bühne geholt und ins Programm integriert.
Dies war dann leider auch schon der letzte Abend in Berlin. Am Freitag nach dem Frühstück startete dann die Rückfahrt. Die Fahrt verlief bis kurz vor dem Ziel dahin ohne große Zwischenfälle, bis einer der beiden Busse einen Getriebeschaden hatte. Nachdem der zweite Bus diesen bis zum nächsten Rasthof abgeschleppt hatte und ein Ersatzbus kam, ging es schließlich nach Hause. Durch diesen Zwischenfall kam es zu einer kleinen Verspätung und die Fahrt endete so erst gegen 18:00 Uhr in Marienheide.