Marienheider Gesamtschulleiter Wolfgang Krug feierlich verabschiedet
Von Harry Meißner
Über drei Stunden Programm – und keine Minute zu viel! Im Rahmen eines gleichermaßen feierlichen wie entspannten Festaktes wurde der noch leitende Gesamtschuldirektor im Pädagogischen Zentrum letzten Freitag in den Ruhestand verabschiedet. Schüler*innen, Eltern, Vertreter der Gemeinde, der Bezirksregierung Köln sowie aktuelle und ehemalige Kolleginnen und Kollegen erwiesen ihm die gebührende Reverenz.
Umrahmt vom schuleigenen Orchester MAMBA unter der Leitung von Alexandra Diedrich und unter der Event-Regie von Moderator Christoph Straube, dem Nachfolger in der Schulleitung, wechselten die Rede- und Grußbeiträge sowie sportliche und musikalische Darbietungen.
Bürgermeister Stefan Meisenberg ließ die 27 Jahre Krugs engagierter Arbeit an der Schule noch einmal Revue passieren und lobte die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Schule und Gemeinde. Letztes offensichtliches Ergebnis diesbezüglich: der vor rund eineinhalb Jahren fertiggestellte Erweiterungsbau. Der war notwendig geworden, weil die Schule aus allen Nähten platzte.
In sehr bewegter Rede ehrte Schülersprecherin Lorena Hoyos Roman ihren Schulleiter, der neben seinen umfassenden Führungsqualitäten vor allem durch seine tiefe Menschlichkeit die Sympathien der Schüler zu gewinnen wusste – auch wenn schon mal ein Handy von ihm einkassiert wurde, das verbotenerweise auf dem Schulhof benutzt wurde. Lorena: „Herr Krug hat uns alle großgezogen!“
Der schulfachliche Dezernent Carlos Sánchez von der Bezirksregierung Köln lobte die positive Atmosphäre an der Gesamtschule, zu der Krug maßgeblich beigetragen habe. Diese „gute Schule“ funktioniere aufgrund eines hervorragenden Personalmanagements. Und: „Schon im Sekretariat scheint einem die Sonne entgegen!“.
Michael Andreasen, Vorsitzender des Fördervereins und stellvertretender Vorsitzender der Schulpflegschaft, offenbarte, wie froh er sei, diese Bildungseinrichtung gefunden zu haben: „Meine Kinder sind hier schulisch zu Hause.“ Der Schulleiter habe stets nicht nur eine offene Tür, sondern auch ein offenes Ohr für Belange der Eltern gehabt.
Weitere Grußworte, Dank und Lob für den „ehemaligen Weggefährten“ kamen von Thomas Löwenbrück, dem ehemaligen Dezernenten der Bezirksregierung, von Susanne Beyer, Schulleiterin der Grundschule Müllenbach, von Sebastian Heimes, ehemaligem Schüler der Gesamtschule, und Vorstandsvorsitzender der Marienheider Bürgerstiftung sowie einigen weiteren Anwesenden.
Aufgelockert wurde das Festprogramm durch Darbietungen des schuleigenen Zirkus TRAUMLAND unter der Leitung von Renate Waldhorst-Kramer, einen witzig-lyrischen Beitrag des Lehrer-Kollegen Jochen Schmitz, ein Schach-Duell zwischen Krug und Schach-AG-Leiter Fuchs sowie ein Handball-Intermezzo, bei dem Krug noch einmal sein Können als ehemaliger Handball-Torwart unter Beweis stellen musste. Die Handball-Akademie bedankte sich bei Krug für die Kooperationspartnerschaft mit dem VfL Gummersbach und überreicht ihm eine Freikarte für alle VfL-Jugendspiele auf Lebenszeit.
Am Ende noch mal zwei Reden: Christoph Straube, noch Vertreter und bald neuer Schulleiter, verwies auf die Lücke, die Krug hinterlässt. Die gewaltige Aufgabe, die er nun übernimmt, stelle eine riesige Herausforderung dar. Aber er weiß, dass sein Vorgänger nicht aus der Welt ist. „Im Notfall haben wir deine Telefon-Nummer.“
Natürlich hatte der scheidende Chef das letzte Wort. Aus einem Vergangenheits-Beutel zog er Erinnerungsstücke seiner Leitungsgeschichte, Symbole einer bewegten Lehrerlaufbahn, die ihn und die Gäste noch einmal emotional berührten: unter anderem einen Erinnerungsstein des ersten Abitur-Jahrgangs 1999, einen Handball, offensichtlichster Ausdruck der „Partnerschule des Leistungssports“, einen halb verzehrter Schokoladen-Nikolaus und mehr. Zum Schluss appellierte Krug bei der Präsentation des Bildes einer galoppierenden Pferdegruppe, das immer in seinem Büro hing, an Schüler*innen, Eltern, Kollegium, Schulleitung und Schulträger auch in Zukunft trotz individueller Gangarten zum Wohle der Schule immer gemeinsam in eine Richtung zu ziehen. Abschließend überreichte symbolisch seinen grünen Kugelschreiber an seinen designierten Nachfolger Christoph Straube.
Die vielen Geschenke und Blumen aber galten nicht dem Schulleiter alleine. Immer wieder erwähnt und als wichtige Stütze seines Lebens hervorgehoben wurde seine Frau Petra Krug. Sie hatte in vielen Jahren oft zurückstehen müssen, wenn ihr Mann abends oder auch am Wochenende schulische Termine wahrnahm oder am Stundenplan laborierte. Jetzt endlich steht mehr Zeit für sie und die Familie zur Verfügung.
Die große Veranstaltung klang aus mit einem musikalischen Beitrag des Lehrer-Schüler-Projektchors, einer Text-Variation des Liedes „An Tagen wie diesen“.