Marienheider Gesamtschüler erkunden die Lambachpumpe

Am Freitag 11.10.2013 unternahm die Klasse 10c in der 5. und 6. Stunde im Physikunterricht bei Herrn Schäffler einen Unterrichtsgang zu dem neuen Marienheider Industriedenkmal. Ziel war die restaurierte Lambachpumpe im alten Pumpenhaus an der Wipper. Diese Pumpe besonderer Bauart ist für einige Aspekte von Technik- und Physikunterricht von großem Interesse; dies betrifft Themen wie Energie, Wirkungsgrad, Kraft und Druck.

Herr Oberwinter, Vorsitzender des Trägervereins, der die Lambachpumpe betreut, erläuterte das Funktionsprinzip. Das Besondere an dieser Pumpenbauart besteht darin, dass zu ihrem Antrieb keine äußere Energiequelle (Elektrizität, Treibstoff etc.) notwendig ist. Der Eigendruck des zugeleiteten Wassers wird als Antrieb genutzt. Dies ermöglichte, dass diese Pumpen an Orten zum Einsatz kamen, an denen keine Energieversorgung möglich war. Die topographischen Bedingungen müssen allerdings so beschaffen sein, dass die Wasserquelle so hoch über der Pumpe liegt, dass genügend Druck aufgebaut wird. Durch die Pumpenkammerkonstruktion in Verbindung mit einer ebenso einfachen wie genialen Ventilsteuerung wirkt die Pumpe als Druckübersetzer, so dass das Nutzwasser in eine deutlich höhere Lage gepumpt werden kann als das Wasser der Quelle und somit z.B. einen Trinkwasserspeicher füllen kann.

Auf besonderes Interesse der Schülerinnen und Schüler traf natürlich die Demonstration der Funktionsweise der Pumpe. So konnten die vorangegangenen Erläuterungen veranschaulicht werden. Dabei ist die ca. 3,5 Tonnen schwere Maschine allein durch Ihre Präsenz beeindruckend. Sie ist hauptsächlich aus Stahl- und Gusseisenteilen aufgebaut, ist also ein Musterexemplar für klassische industrielle Maschinentechnik, die durch ihre Massivität beeindruckt. Da die Pumpe bauartbedingt langsam läuft, ist eine detaillierte Beobachtung der Vorgänge für die Schülerinnen und Schüler besonders instruktiv. Es wurden eifrig Notizen gemacht, einige fotografierten auch die Anlage. Notizen und Fotos sollen Grundlage für kleinere Ausarbeitungen für den Unterricht sein. Interessant waren auch die gesellschaftlichen Bezüge, auf die Herr Oberwinter aufmerksam machte. Mit diese Pumpen gelang es zahlreichen kleinen Orten schon vor über 100Jahren (und in der Folge), eine Wasserversorgung in unerschlossenem Gelände zu ermöglichen. Von Vorteil war dabei auch, dass die Pumpe nur minimale Wartung braucht und aufgrund der einfachen und robusten Bauweise “für die Ewigkeit” haltbar ist.

Die Pumpe ist ein würdiges Denkmal für den Marienheider Konstrukteur und Erbauer Lambach und ein nahe liegendes interessantes Anschauungsobjekt für unsere Marienheider Gesamtschüler. Nicht zuletzt deshalb hat die Schulkonferenz der Gesamtschule Marienheide am 08.10.2013 die Mitgliedschaft der Gesamtschule im Pumpenverein beschlossen.

2013_pumpenhaus_01
2013_pumpenhaus_02
2013_pumpenhaus_03
2013_pumpenhaus_04