So wie es war, so soll es sein!

Schüleraustausch in der Bretagne von Priya Perder

Mit der Förderung und Unterstützung durch das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) wurde für Schüler und Schülerinnen der Jahrgangstufe 8 und 9 der Gesamtschule Marienheide der Schüleraustausch in der Bretagne möglich gemacht: Am 29. April 2022 war es endlich soweit- 06.15 Uhr, 21 Taschen waren gepackt, der Bus stand bereit und wir Schüler waren gespannt und sehr aufgeregt, was alles auf uns zukommen würde.
Die Fahrt begann mit viel Proviant, wie zum Beispiel Kartoffelsalat mit Würstchen oder geschnittenen Gürkchen, manchem Süßkram und Chipskrümel. Die Stimmung war super: Gemeinsames Lachen, viel Spaß und gute Gespräche – Auch unsere zwei Lehrkräfte Alexandra Diedrich und Anton Merola, die beide für das Organisieren verantwortlich waren, konnten erst einmal entspannt ein Nickerchen machen. Wir waren alle sehr dankbar, dass wir diese Reise antreten konnten.
Um einen guten Ersteindruck bei unseren französischen Gastgebern zu hinterlassen, wurden nach fast 14 Stunden Fahrt und kurz vor der Ankunft in Allaire, noch mal die Haare gerichtet, Deos aufgesprüht und das Outfit zurechtgezogen. Mit großer Freude, herzlichen Umarmungen, da wir Schüler uns bereits aus Deutschland kannten, französischen Begrüßungsritualen und dem Herausholen des Gepäcks, ging der erste Tag mit einem ersten französischen Abendessen in den jeweiligen Gastfamilien zu Ende. Die meisten von uns konnten bereits am ersten Abend eine typische Speise aus der Bretagne probieren: Galettes bretonnes- Bretonische Crêpes aus Buchweizenmehl.
Das Wochenende in der Bretagne begann mit einem gemeinsamen Frühstück in der französischen Schule und Aktivitäten in den einzelnen Familien. Einige fuhren ans Meer, besuchten Fußballspiele oder Städte. Alle Gastfamilien waren bemüht, uns einen Einblick in das bretonische Leben zu geben.
Am Montag war es dann soweit, wir hatten die ersten beiden Stunden Unterricht, um ein Einblick in das französische Schulleben zu bekommen – Eine Sache fiel uns Marienheidener Gesamtschülern direkt auf: Die Unterschiede zwischen unserer Schule in Deutschland und der Schule in Frankreich sind groß. Es gab dort beispielsweise keine technische Ausstattung wie Tablets und Smartboards, auch das Wechseln von Klassenräumen ist nicht üblich. Alle Schüler haben offene Fächer für Ihre Schulbücher und zu guter Letzt, dass die französischen Schüler noch mehr Wert auf ihre Kleidung legen.
Danach machten wir einen Ausflug nach „Brocéliande“, einem Märchenwald, aus dem die Merlin- und Artussagen stammen sollen. Die Geschichten unseres mittelalterlich gekleideten und musikalischen Reiseführers waren interessant, auch weil diese in ganz Frankreich und sogar in Deutschland handelten. Der vierte Tag war als Abenteuertag geplant: Wir wurden in Gruppen eingeteilt und haben durch eine Schnitzeljagd die französische Stadt Vannes kennengelernt. Danach durften wir in einem Segelklub Kajak, Katamaran und Stand-Up-Paddeln ausprobieren. Vom Abschleppen bis zum Ins-Wasser-Fallen, auf Grund laufen und Algen aus dem Meer probieren, war alles dabei. Es war ein Tag mit viel Spaß!
Der Besuch in der Stadt Redon fand Mittwoch statt -Eine wunderschöne Stadt, in der wir eine französischsprachige Führung hatten. Danach hatten wir Zeit, um in den schönen französischen Läden zu shoppen. Immer wieder begegnete man sich und viele kauften Andenken für zu Hause.
Den vorletzten Tag in Frankreich wollten wir noch einmal richtig genießen: Wir sind auf die Maschinen-Insel Nantes gefahren. In zwei Kleingruppen sind wir auf dem Grand Éléphant gefahren, einem Maschinenwerk in Gestalt eines großen Elefanten. Anschließend durften wir die Maschineninsel weiterbesuchen und hatten genug Freizeit, um uns auf unsere eigene Deutsch-Französische Stadtführung vorzubereiten: An einzelnen Stationen in der Stadt waren dann unsere deutschen und französischen Sprachkenntnisse gefragt, da wir mit unseren Gastgeschwistern Kurzvorträge zu den zugeteilten Stationen gehalten haben. Am Abend gab es eine Abschiedsfeier mit einem französischem Buffett, das unsere Gasteltern mit vielen Leckereien anreicherten und wir lernten alle einen traditionellen bretonischen Gruppentanz zu bretonischer Volksmusik. Selbst Frau Diedrich und Herr Merola tanzten amüsiert mit.
Mit viel Tränen und großem Abschiedsschmerz, fuhren wir dann am Freitagmorgen wieder zurück. Die Rückfahrt war laut, ein Stück weit dramatisch wegen der nicht enden wollenden Abschiedstränen und nostalgisch, da sich viele an die tolle Woche erinnerten. Ein Trostpflaster war hier, dass wir Dank der sozialen Medien bis zur Ankunft in Marienheide mit unseren neuen französischen Freunden in Kontakt waren. Viele Erfahrungen, neue Eindrücke, französische Beziehungen und jede Menge Spaß werden uns immer an den Schüleraustausch erinnern. Durch das schöne Wetter und dem Urlaubsgefühl, sind wir 19 Teilnehmer uns bei einem sicher: Ja, das war wirklich der beste Sommer! Zumindest hat es sich so angefühlt.