Spannende Themen in der Bundeshauptstadt

84 Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Marienheide auf Studienfahrt in Berlin

Von Harry Meißner

Besuch des Bundestags, Flanieren an der East Side Gallery, Gruppenfoto vor dem Brandenburger Tor, Blick auf das Schloss Bellevue, dem Sitz des Bundespräsidenten, quer durch das Botschafterviertel, entlang den Ministerien und vorbei am Bundeskanzleramt sowie dem Bendlerblock, wo im Juli 1944 die Hitler-Attentäter um Claus Schenck von Stauffenberg erschossen wurden. Die Liste der Besichtigungshöhepunkte war lang – und für die quirlig-lebendige Bundeshauptstadt waren die drei Besichtigungstage eigentlich viel zu kurz, die nach Abzug des An- und Abreisetages blieben.

Bei schönstem Spätsommerwetter konnten 84 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 13 (Q2) der Gesamtschule Marienheide sowie ihre vier Begleiter während ihrer traditionellen Studienfahrt Berlin vom 29.08.2022 bis 02.10.2022 erkunden. Ob Politik, Kultur oder Shopping – für alle war etwas dabei. Schon die dreistündige Stadtrundfahrt durch die jahrzehntelang geteilte Stadt vermittelte einen nachhaltigen Eindruck von der wechselhaften Geschichte Berlins, die am 13. August 1961 in einem verbrecherischen Akt der DDR-Regierung durch eine Mauer geteilt wurde. Eindrücke aus den Zeiten des Kaiserreichs, der Weimarer Republik, des Nationalsozialismus, der DDR-Diktatur und der Phase der Wiedervereinigung verdichteten sich für die Besucher aus Marienheide zu einem amorphen Gesamtbild deutscher Geschichte.

Auf Einladung des oberbergischen Bundestagsabgeordneten Dr. Carsten Brodesser, der sich in der letzten sitzungsfreien Parlamentswoche durch einen wissenschaftlichen Mitarbeiter vertreten ließ, konnten die Gäste das ehemalige Reichstagsgebäude in zwei Gruppen von innen und außen besichtigen. Beeindruckend natürlich besonders der Blick von der Terrasse des Reichstagsgebäudes über die riesige Metropole. Weitere Höhepunkte der Tour waren der Besuch des Olympia-Stadions im Westen, ein herrlicher und derb-lustiger Abend im Mon-Bijou-Theater (Shakespeares Komödie „Die lustigen Weiber von Windsor“), der grandiose Blick des 360-Grad-Panoramas der antiken Stadt Pergamon, der Gang durch die Villa des berühmten Impressionisten Max Liebermann, einschließlich des wunderschönen Parks, sowie ein Zwischenstopp vor dem „Haus der Wannseekonferenz“, wo am 20.01.1942 die sogenannte „Endlösung der Judenfrage“ beschlossen wurde.

Erschöpft, aber zufrieden ging es Ende der Woche wieder zurück in die oberbergische Heimat. Insgesamt war es eine gelungene Fahrt, die neben politischen, historischen und kulturellen Einblicken, den Schülern auch die Möglichkeit bot, das Leben in einer Großstadt zu erleben und so ihren Horizont zu erweitern.