Projekttag zur Umweltbildung an der Gesamtschule Marienheide

Am 8. September 2022 nahmen etwa 75 Schüler*innen der Jahrgänge 9-13 der Gesamtschule Marienheide an einem Projekttag zum Thema „Unsere Energiewende NRW“ teil. Ziel dieses Projekttages war es, den Schüler*innen einen Einblick in die Aufgaben und Möglichkeiten zu geben, die in den kommenden Jahren bei der Umsetzung der Energiewende auf die Gesellschaft zukommen. Eingeladen hatten Stefan Kayser als MINT-Koordinator der Gesamtschule Marienheide sowie Vera Zielberg von der AggerEnergie. Unterstützung erfuhr die Veranstaltung durch die Landesgruppe NRW des Bundesverbandes der Energie und Wasserwirtschaft. Durch das Programm führte Svenja Gelpke vom Verein „Die Multivision“, der die Veranstaltung auch technisch unterstützte. Die Veranstaltung hatte 3 große Themenblöcke: die Vermittlung von Basiswissen, die Planung eines emissionsarmen Wohngebietes in Gruppenarbeit und eine abschließende Podiumsdiskussion.

Im ersten Teil der Veranstaltung wurden die Schüler*innen mithilfe von Filmen, eines Quiz und eines Impulsvortrags für das Thema motiviert und informiert. In den anschließenden 90 Minuten bekamen sie in Kleingruppen die Gelegenheit, in zugewiesenen Rollen (Vertreter einer Kommune, eines Kohlekraftwerks, eines Stadtwerks und einer Bürgerinitiative) ein möglichst emissionsarmes Neubaugebiet zu planen. Die Schwierigkeit bestand u.a. darin, Meinungen, die man im realen Leben vielleicht nicht teilt, gegenüber anderen zu vertreten. Gerade die Rolle des Kohlekraftwerkvertreters machte größere Schwierigkeiten und sorgte für Diskussionen.
Im 3. Themenblock stand eine Podiumsdiskussion auf dem Plan. Eingeladen waren neben Lena Höpfner und Vincent Rinker (beide Q1) als Schülervertreter*in, Jan Sternstein von der AggerEnergie, Michael Schmitz vom Ortsverein des NABU Marienheide sowie mit Christina Schulze und Christoph Dreiner zwei Vertreter der Gemeinde Marienheide.

Die Schüler*innen erfuhren, welche nachhaltigen Projekte z.B. die AggerEnergie als Energieversorger bereits umgesetzt hat. Jan Sternstein informierte u.a. über Photovoltaikanlagen auf dem Dach der Wieler Feuerwehr, über die Kälte- und Wärmezentrale auf dem Steinmüllergelände sowie der LED-Technik in der Schwalbe-Arena. Die Vertreter der Gemeinde Marienheide berichteten u.a. über die Idee eines Car-Sharing-Systems für Marienheide. Als Umweltschutz-Experte geladen war zudem Michael Schmitz vom Ortsverein des NABU Marienheide, der klar machte, dass die Energiewende gelingen müsse, indem die Gesellschaft von fossiler Energie unabhängig werden muss. Das könne aber nicht durch Eingriffe in die Natur gehen. Als Beispiel nannte er unter anderem die Errichtung von Windkraftanlagen, bei der Flächen versiegelt werden und der Artenschutz eine gewichtige Rolle spiele.

Zur Sprache kamen weiterhin der Ausbau des ÖPNV-Netzes, die Umstellung auf E-Autos und damit verbundene Probleme beim Ressourcenabbau. Die Experten waren sich darin einig, dass hierbei Chancen und Risiken sorgfältig gegeneinander abgewogen werden müssten. Schmitz mahnte, dass jeder beim Einkauf immer den Fußabdruck hinterfragen sollte, „von jedem Produkt, von jedem Einkauf, egal ob Auto, Kleidung oder Lebensmittel.“ Am Ende waren sich viele Schüler*innen einig, dass das Thema Energiewende und deren Folgen noch viel zu wenig in der Schule thematisiert werde, dass aber mit dieser Veranstaltung ein guter Anfang gemacht worden sei.