Klasse 5e der Gesamtschule Marienheide baut Igelhäuser fürs „Grüne Klassenzimmer“
Igel fressen sich im Herbst einen Winterspeck an, um gut durch den Winter zu kommen. Je mehr von ihren natürlichen Nahrungstierchen – wie Käfer, Raupen, Schnecken, Regenwürmern – im „Grünen Klassenzimmer“ der Schule leben, desto besser ist dies für die stacheligen Gäste. Sobald die Temperaturen dauerhaft unter fünf Grad sinken, beginnen die Igel ihren Winterschlaf. Meist fallen ältere Igel daher schon ab Anfang Dezember in den Winterschlaf, junge Igel bleiben auch schon einmal noch ein paar Wochen länger wach. Eigentlich brauchen die Igel für ihren Winterschlaf nur natürliche Verstecke, in denen sie ungestört schlafen können: dichte Hecken, Laub- und Reisighaufen oder alte Baumstümpfe. Da diese aber oft Mangelware sind, können alle Menschen ein bisschen nachhelfen, damit die Tiere auch in ihrer Umgebung genügend Unterschlupfmöglichkeiten finden – die Schüler*innen der Klasse 5e tun dies mit einem Igelhaus. Die Idee zum Projekt Igelhaus entstand vor etwas über einem Jahr, als sich im Lehrerkollegium der Gesamtschule Marienheide Gedanken über die Gestaltung des „Grünen Klassenzimmers“ hinter den Sporthallen gemacht haben. Dabei ging es nicht nur um die Ausgestaltung der Fläche, den Bau von Wegen, Präsentationsflächen und Sitzgelegenheiten, sondern auch um die Pflege von Flora und Fauna, den Lebensraum von heimischen Kleintieren sowie Umwelt- und Klimaschutz im schulischen Alltag.
Mit Beginn des neuen Schuljahres stand für die Schülerinnen und Schüler des neuen Jahrgangs 5 nicht nur das Kennenlernen ihrer neuen Schule, sondern auch das gegenseitige Kennenlernen, Teambuilding und gemeinsames Erleben und Gestalten im Vordergrund der Aktivitäten. Im Technikunterricht eignete sich das Projekt Igelhaus ganz besonders für ein Gruppenprojekt, denn damit konnte man das Ergebnis nicht nur bald in den Händen halten, sondern man wird den ganzen Winter „mitfiebern“, ob ein Igel eingezogen ist und wann er aus dem Winterschlaf erwacht. Ein Projekt also, mit dem man einen wertvollen Beitrag zum Schutz und Wohle der heimischen Igel leistet und das gleichzeitig die neuen Fünfer über die ersten Monate in ihrer neuen Schule begleiten würde.
Das Projekt fand bei den Schülerinnen und Schülern der Klasse 5e großen Anklang, als sie mit ihrer Klassenlehrerin Marina Obermeier im Technikunterricht die Igelhäuschen planten und bauten. Auf der Marienheider Klimawoche durften sie dann dieses Projekt bereits der Öffentlichkeit vorstellen und haben dabei vor Ort auf dem Heier Platz noch weitere Igelhäuschen zusammengebaut. Ein Höhepunkt dieses Projekts war sicherlich kurz vor den Herbstferien die Erkundung des „Grünen Klassenzimmers“ und die Auswahl der besten Plätze zum Aufstellen der Igelhäuschen, zusammen mit MINT-Koordinator Stefan Kayser. Es war gar nicht so leicht, geeignete Plätze zu finden, die einigermaßen geschützt sind und andererseits gut zu beobachten sind, denn sie mussten auch leicht erhöht liegen, damit die Igelhäuschen bei starkem Regen oder Schneeschmelze nicht voll Wasser laufen. Wie erfolgreich das Projekt war, wird sich zeigen, wenn die Igel im Frühjahr hoffentlich gesund und munter aus seinem Winterschlaf erwachen.