Stufenfahrt des Jahrgangs Q2 nach Berlin

114 Stunden Studienfahrt Q2 der Gesamtschule Marienheide, davon ca. 98 Stunden Aktion bzw. „action“ in Berlin, und das war einigen der 87 Schülerinnen und Schüler noch nicht genug. Gerne hätten sie das anschließende Herbstferienwochenende noch angehängt. Es sollte eine lehrreiche Studienfahrt mit einer großen Portion Spaß und möglichst wenig Stress sein. So gab es eine Reihe von Programmpunkten, die sehr nachdenklich stimmten und betroffen machten. Dazu gehörten die Führungen durch das KZ Sachsenhausen, die Gedenkstätte Hohenschönhausen, die Führung entlang der Berliner Mauer an der Bernauer Straße und nicht zuletzt das von vielen Schülern aufgesuchte Holocaust-Mahnmal.
Informationsreich war die Stadtrundfahrt, die neben bekannten Sehenswürdigkeiten auch viele Hinweise zur aktuellen Städtebauplanung enthielt. Sehr informativ war auch der Besuch im Bundestag. Der oberbergische Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Flosbach erzählte von seiner Arbeit als Abgeordneter, zeigte uns in seiner freundlichen und lockeren Art die Sitzungsräume und das Reichstagsgebäude und führte uns zur Kuppel. Auch das schwedische Königspaar Silvia und Carl Gustav ließ es sich trotz Nieselregens nicht nehmen, wenigstens eine unserer beiden Gruppen nach dem Besuch des Reichstags vor dem Brandenburger Tor zu begrüßen.
Im Olympiastadion konnten wir auf der Tribüne die Perspektive der Prominenz auf das Spielfeld nachempfinden. In den Umkleidekabinen schnupperten wir die Luft der Spieler von Hertha BSC und deren Gastmannschaften und bewunderten den überdimensionalen Whirlpool. 40 Schüler trauten sich in die Berliner Unterwelt – Berlin Dungeon – und brachen zu einer Zeitreise in die sozialen Tiefen der Stadt in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf. Dort umschlich sie der Geist der weißen Frau. Ein verlassenes Waisenmädchen bedrängte sie, wollte unbedingt mit ihnen spielen. Sie verirrten sich hoffnungslos und unter lautem Geschrei in einem Spiegellabyrinth, mussten mitansehen, wie Derjan (der Jan) verurteilt wurde, bevor sie zurück in den 3. Oktober 2016, in den Sonnenschein des Nationalfeiertags in Berlin katapultiert wurden. Für diese Ängste im Gruselkabinett wurden sie am Abend vor dem Brandenburger Tor mit einem außergewöhnlichen Lichterspektakel entschädigt.
Das Highlight der Fahrt war sicherlich der Besuch der Blue Man Group. Die an sich schon spektakuläre Show wurde durch die aktive Mitgestaltung unserer Stufe noch aufgepeppt. Fabienne und Franziska waren die auserwählten Zuspätkommenden, die im Rampenlicht zu ihren Plätzen geführt wurden. Tareks Verdauungsorgane wurden dem Publikum anschaulich präsentiert. Franka gelang es, einen Glipperkuchen aufzufangen und einige Schülerinnen hätten das von den Blue Men gespuckte – wirklich gespuckte – Kunstwerk mitnehmen dürfen, wollten es aber nicht.
Neben den gemeinsamen Veranstaltungen gab es eine Fülle von Optionen, die 98 Stunden in Berlin zu gestalten. Viele nutzten die Möglichkeit, gemeinsam im Apartment zu kochen und zu chillen, um dann ab 24 Uhr im Matrix gemeinsam wieder aktiv zu werden. Andere nahmen sich die Zeit zum Besuch der Hackeschen Höfe, der Gedächtniskirche, des Zoos und Madame Tussauds oder zum Shoppen in der Mall of Berlin oder im KaDeWe, oder einfach nur, um am Alexanderplatz oder am Potsdamer Platz das Flair dieser Stadt zu genießen und all das, was so ganz anders ist als im doch eher beschaulichen Oberbergischen. Ein umfangreiches, interessantes Pflichtprogramm, ganz viel Spaß, kein Stress – es war eine rundherum gelungene Fahrt!