Abiturienten der Gesamtschule Marienheide wie verzaubert

„ABI-Potter – 13 Jahre durchgemuggelt“ – Unter diesem Motto erhielten 79 Schülerinnen und Schüler ihr Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife

Ganz im Zeichen des Zauberlehrlings Harry Potter standen die Abitur-Feierlichkeiten des diesjährigen Abiturjahrgangs der Gesamtschule Marienheide.
Die Wappen der Häuser Gryffindor, Ravenclaw, Slytherin oder Hufflepuff schmückten die Bühne der Halles 32 in Gummersbach, wo der erfolgreiche Abschluss der Stufe 13 in ausgelassener Atmosphäre seinen Höhepunkt fand.
Doch langsam: Bevor die Schülerinnen und Schüler so herzlich und ungezwungen mit Lehrern, Eltern, Verwandten und Freunden feiern konnten, war ein Prüfungsmarathon zu absolvieren, der Kräfte kostete.
Nach den Osterferien mussten sich die 85 zugelassenen Abiturientinnen und Abiturienten den Klausuren stellen. Kurz darauf erfolgten die mündlichen Prüfungen im 4. Abiturfach – und dann hieß es warten; und vorbei war es immer noch nicht.
Weil zu gute oder zu schlechte Klausuren geschrieben und weil noch nicht genügend Punkte erreicht worden waren, hieß es noch einmal für einige antreten und vor einer Prüfungskommission erscheinen.
Dann endlich das endgültige Ergebnis: 79 haben es geschafft. Sie erhielten im Rahmen einer Feierstunde im Pädagogischen Zentrum der Gesamtschule Marienheide ihr Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife. Wo es nicht ganz gereicht hatte, konnte dennoch ein Qualifikationsdokument übergeben werden: Sechs Schüler nahmen das Zeugnis der Fachhochschulreife in Empfang.
Nach der musikalischen Eröffnung durch Ylva Kramer (Stufe 12) am Klavier mit dem Titelstück aus den Harry-Potter-Filmen begrüßten die Moderatorinnen Elisabeth Viebahn und Fabienne Loehs die Gäste im vollbesetzten PZ. Sie baten zunächst Schulleiter Wolfgang Krug auf die Bühne, der auf die Wichtigkeit verwies, sowohl Verstand als auch Herz bei der zukünftigen Lebensgestaltung zu berücksichtigen. Zum 19. Mal habe er die Freude, den glücklichen Abgängern zu gratulieren.
Bürgermeister Stefan Meisenberg schloss sich in einer kurzen, aber herzlichen Rede an, dankte allen Beteiligten am Zustandekommen des Erfolgs und wünschte den Abiturienten alles Gute für die Zukunft.
Elisabeth Viehbahns beeindruckendes Gesangssolo lockerte die Redenabfolge auf, bevor Oberstufenleiter Harry Meißner einige Gedanken zum Motto loswerden musste: „Abi Potter – 13 Jahre durchgemuggelt“. Der literarische Erfolg Joanne K. Rowlings: Ein Vorbild für die anvisierten Lebens- und Bildungspläne der Schüler? Warum nicht? Das vor 20 Jahren von den Verlagen abgelehnte Manuskript ist längst ein kommerzieller Mega-Seller. Aber Vorsicht: „Durchgemuggelt“ ähnelt ein bisschen dem „Mogeln“ – und sollte nicht zum Prinzip zukünftigen Arbeitens erhoben werden.
Nach einer sportlich-dynamischen Tanzdarbietung von Carina Janzen und ihrer Truppe ergriff Murat Özmen für die Abiturienten das Wort. Er machte deutlich, dass das Leben wie ein Buch sei, das alle Formen literarischen Schaffens beinhalte: Roman, Kurzgeschichte, Novelle, Tragödie, Komödie und vieles mehr. Seine schulische Laufbahn möge als Vorbild dienen für andere Schüler-Biographien. Dem ehemaligen Hauptschüler hatte man vor vielen Jahren die Möglichkeit eines Abiturs abgesprochen. Jetzt hat er allen Skeptikern das Gegenteil bewiesen. Wir gratulieren!
Als Letzte verabschiedete sich die Jahrgansstufenleitern Annegret Wahrburg in warmen und liebevollen Worten von den Schülerinnen und Schülern. Denn es ist ihre letzte Stufe gewesen, die sie in ihrer Funktion als „Chefin“ begleitet hat, bevor sie in den wohlverdienten Ruhestand gehen wird. Noch einmal machte sie deutlich, wie gerne sie mit dieser Truppe gearbeitet hat, wie unproblematisch die drei Jahre in der Oberstufe verliefen und wie gerne sie beraten, ermuntert, gedrängt, zugesprochen, interveniert, Trost gespendet – und geholfen hat, wo es ihr möglich war.
Der anschließende Applaus aus den Reihen der Abiturienten war deutlich: Mit allergrößtem Respekt dankten sie dem engagierten Einsatz ihrer Stufenleiterin.
Zum Schluss: Übergabe der Zeugnisse! Für jeden Schüler zusätzlich: ein Zauberstein, den Frau Wahrburg in einem oberbergischen Steinbruch gesammelt hatte und der als Erinnerungssymbol für den Abiturjahrgang 2017 dienen soll.
Mit den besten Ergebnissen wurden geehrt: Emine Kahraman (1,4); Carina Janzen (1,5) und
Annika Vollmer ( 1,5).
Fast ohne Pause ging es dann weiter Richtung Gummersbach. Dort öffnete für den Abend die Halle 32 ihre Pforten. Der große, Hogwart-mäßig geschmückte Abitur-Ball konnte mit dem traditionellen Einlauf der Abiturientenpaare zum Eröffnungstanz gestartet werden.
Im Rahmen eines bunten Programms unterhielten die Abiturienten ihre Gäste, dankten den Lehrerinnen und Lehrern noch einmal und feierten ausgelassen bis in die Nacht.

Harry Meißner