Exkursion zur NS-Ordensburg Vogelsang

Am Donnerstag, 21. September 2017, nahmen aus der Stufe Q2 der Gesamtschule Marienheide der Leistungs- und Grundkurs im Fach Erziehungswissenschaft, der Grundkurs in Geschichte, sowie weitere Schüler aus zwei Zusatzkursen in Geschichte an der Exkursion in die ehemalige NS-Ordensburg teil, die heute in einem Nationalpark liegt und als Besichtigungseinrichtung fungiert. Nach der Ankunft wurden die Kurse von der zugeteilten Leitung in zwei verschiedene Räume geführt, wo uns zunächst der Ablauf des Tages genauer erläutert wurde. Dabei wurde kurz der historische Hintergrund der Ordensburg, das dreistufige Erziehungsmodell der nationalsozialistischen Zeit, sowie die Abläufe bei der Ausbildung zum Junker präsentiert. Weiterführend haben wir uns mit verschiedenen Zitaten und Bildern der nationalsozialistischen Zeit auseinandergesetzt und den Auftrag bekommen mögliche Assoziationen zu Bild und Zitat herzustellen.
Im weiteren Verlauf haben wir uns in verschiedene Gruppen aufgeteilt, in denen wir uns eigenständig unterschiedliche Bereiche der Ordensburg thematisch erschlossen haben. Unter der Berücksichtigung der Leitfrage, ob Erziehung, Gesellschaft und Politik in wechselseitiger Abhängigkeit stehen, wurden wir zu unseren zugeteilten Geländestationen geführt. Die Bearbeitung der jeweiligen Aufgaben fand in der zum Thema zugehörigen Umgebung statt. Die Stationen, die wir bearbeitet haben, waren: das Unterkunftshaus, in dem immer jeweils 50 Junker zusammen untergebracht wurden, was zur Stärkung der Gemeinschaft und des Zusammengehörigkeitsgefühls zwischen den Junkern und den „Deutschen“ beitragen sollte. Die Station des Sportlerreliefs symbolisiert den sportlichen Charakter des „Deutschen“ im Nationalsozialismus, was die Junker indirekt bzw. auch direkt auf den Krieg vorbereitete, um letztendlich als ein körperlich starker und ehrgeiziger Kämpfer ausgebildet zu sein. Somit unterstützt dies wieder, unter pädagogischen Gesichtspunkten, das nationalsozialistische Prinzip von Kampf und Gewalt. Bezogen auf die Station „Hang und Architektur“ ist die Bauweise der Ordensburg an der ,Heimatschutz-Architektur´ angelehnt und wurde von Clemens Klotz entworfen. Außerdem verdeutlicht der Fackelträger die Verherrlichung der ,Herrenrasse‘ des Nationalsozialismus und diente damit zur Unterstützung des Rassen- und Führerprinzips.
Der Verlauf des Tages gestaltete sich unkompliziert und gut durchgeplant. Nach der Präsentation jedes Bereiches der Ordensburg trafen wir Schüler uns in dem Raum wieder, in dem wir uns auch zu Beginn zusammengefunden hatten. Der gesamte Tag wurde mittels einer Reflexion von Seiten der Schüler, Lehrer und Referentin abgeschlossen. Das Fazit war allgemein positiv, denn wir Schüler konnten viele interessante Einblicke in die nationalsozialistischen Erziehungsstrategien gewinnen.