Ometepe – die große Insel im zweitärmsten Land Mittelamerikas zukünftig im Fokus der Eine-Welt-Arbeit an unserer Schule

Im Juni 2014 hatte die Eine-Welt-AG Besuch von Frau Höhn, die sich seit über 20 Jahren in Nicaragua engagiert. Sie und ihr Mann, die in Wiehl leben, waren damals erstmalig dort in Urlaub. Die Armut der Menschen, die ihnen dort begegnete, wollten sie nicht hinnehmen.

Mit dem Geld, das sie zu ihrer Silberhochzeit geschenkt bekamen, starteten sie ihre intensive Projektarbeit. Während ihrer jahrelangen ehrenamtlichen Arbeit gründeten sie auf der Insel Ometepe Bildungsstätten, Kranken- und Geburtstationen sowie Behinderteneinrichtungen. Viele Menschen haben erst durch das Ometepe-Projekt Nicaragua Zugang zu fließendem Wasser erhalten. Außerdem unterstützt das Projekt einzelne Menschen, wie misshandelte junge Frauen oder Epileptiker beim Aufbau eines lebenswerten Lebens. Schülern wird ermöglicht mit einem Bus zur Schule gebracht zu werden und sie werden durch Stipendien gefördert.

Frau Höhn erzählte uns 90 Minuten lang ausführlich von den Begebenheiten auf der Insel und zeigte uns dabei zahlreiche Gegenstände, die unsere Neugierde weckten: Eine mit Kerosin gefüllte Blechdose, die candil, die immer noch in vielen Hütten ohne Elektrizität zur Beleuchtung dient, eine Machete, das übergroße Messer, alltägliches Handwerksgerät der campesinos (Bauern). Außerdem zeigte sie uns ungeröstete Kaffeebohnen, Kakaoschoten und Kakaosamen sowie achiote – “Safran der Armen”, der den Indigenas (Ureinwohnern) in früheren Zeiten aufgrund ihrer rostroten Farbe zum Anmalen der Gesichter gedient hat und der heute in der nicaraguanischen Küche verwendet wird. Zuckerrohrstücke, die die Kinder in der Weihnachtszeit geschenkt bekommen und gerne auslutschen, konnten wir ebenfalls betrachten.

Die Bedeutung von Entwicklungs-Zusammenarbeit konnte uns so ganz praktisch vermittelt werden.

Besonders beeindruckend waren für uns die Schilderungen von Einzelschicksalen, z.B. ein Junge, der nicht zur Schule gehen konnte, da die Lehrer mit seiner Epilepsie überfordert waren. Durch die Hilfe der Eheleute Höhn konnte er medikamentös eingestellt werden und kann inzwischen einer geregelten Arbeit nachgehen. Ein gehbehindertes Mädchen, das wiederholt vom Stiefvater missbraucht wurde und Kinder von ihm gebar, fand durch die Unterstützung des Vereins zu Freude am Leben.

Im Laufe der Jahre hat das Ometepe-Projekt einen großen Unterstützerkreis, hauptsächlich im Oberbergischen Kreis, aber auch in ganz Deutschland und teilweise sogar im Ausland gewinnen können. Vierteljährlich können 25.000 Euro in die Arbeit auf Ometepe gesteckt werden.

Fazit: Die Eine-Welt-AG möchte, dass unsere Schule zukünftig zu dem Unterstützerkreis des Ometepe-Projekts dazugehört. Im nächsten Schuljahr werden wir den Schwerpunkt unserer Arbeit auf Ometepe ausrichten.

Bislang waren wir in Nicaragua auf die Stadt Chinandega bezogen, da Frau Kayser hier persönliche Eindrücke gewinnen konnte. Der Partnerverein der Projekte in Chinandega sitzt allerdings in Leverkusen.

Die räumliche Nähe unserer Schule zu Wiehl führt dazu, dass wir im direkten Kontakt zu Frau Höhn und den anderen am Projekt Beteiligten stehen können. Frau Höhn wird uns auch zukünftig in der Schule besuchen und ist auch gern bereit, der gesamten Schule die Arbeitsbereiche vorzustellen. Das heißt, dass wir im nächsten Schuljahr am Schulfest und an den Elternsprechtagen Aktionen zu Gunsten des Ometepe-Projekt Nicaragua durchführen werden. Das Schöne daran ist außerdem, dass wir nicht nur genau verfolgen können, was mit unserem Geld passiert, sondern, dass wir auch das Schicksal einzelner Menschen verfolgen können, indem wir z.B. auch einen Briefkontakt zwischen unseren Oberstufenschülern, die Spanisch lernen und den Menschen auf Ometepe herstellen und am besten auch kontinuierlich halten können.

Nähere Informationen zu dem Projekt gibt es unter: http://ometepe-projekt-nicaragua.de.

Die Eine-Welt-AG

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