Erstmals seit fast einem halben Jahr strömen am Montag, 31.05.2021 wieder über 1000 Schüler in die Gesamtschule Marienheide. In einigen bislang wenig genutzten Klassenräumen finden sie noch die geschmückten Weihnachtsbäume vor, die noch an die letzte gemeinsame Unterrichtszeit Mitte Dezember erinnern. Viele Schüler aber auch Lehrer haben diesen Tag lange herbeigesehnt, an dem sie sich endlich nicht mehr nur per Bildschirm sehen können.
Nun heißt es aber erst einmal einen Coronatest machen. Dazu begeben sich alle Schüler im fest getakteten Rhythmus an die frische Luft, um mit nötigem Abstand und mit einem Abstrichtupfer jeweils eine Probe aus der Nase zu entnehmen. Mit der Probe im Röhrchen mit der Pufferlösung gehen die Schüler dann auf direktem Weg zurück in ihre Klassen, wo dann der eigentliche Test durchgeführt wird. Während in den Abschlussklassen dieses Verfahren schon gut eingeübt ist, ergeben sich in den unteren Klassen doch noch die ein oder anderen Fragen. Ein Schüler muss an diesem Morgen nach kurzer Zeit schon wieder nach Hause geschickt werden, da der Teststreifen ein positives Ergebnis anzeigt. Zum Glück wurde der Nasenabstrich im Freien durchgeführt, sonst hätte seine ganze Klasse wieder in Quarantäne gemusst.
Die Stimmung in der Schule ist an diesem Morgen insgesamt sehr gut. Man spürt, dass sich alle freuen, dass nach langen Monaten der Distanz wieder mehr Normalität eingetreten ist und man sich wieder persönlich in die Augen sehen kann. Es wird aber sicher noch eine Zeitlang dauern, bis das Gefühl der Normalität wieder zur Selbstverständlichkeit wird. Zu stark sind noch das Gefühl und die Angst, dass die wiedergewonnene Freiheit durch neue Corona-Fälle und ansteigende Inzidenzen schnell wieder eingeschränkt sein kann. Spätestens nach vier Stunden Unterricht merkt man vielen Schülern an, dass sie es nicht mehr gewohnt sind, sechs oder gar neun Stunden Unterricht am Stück zu haben. Auch das muss neben vielen anderen Dingen erst einmal wieder neu eingeübt werden.