Kopfüber in den Tiefschnee

Nach langer Vorfreude ging es abends am 27.01.2023 los, in Richtung Osttirol. Elf Stunden Busfahrt später fieberten 39 Schüler*innen der Jahrgänge 6 bis Q1 sowie vier Lehrkräfte der Gesamtschule Marienheide, eine ehemalige Schülerin und zwei Skilehrer sowohl dem Frühstück im Sport- und Jugendhotel „Hohe Tauern“ als auch den ersten Skitagen im Skigebiet Matrei entgegen.

Bevor es die nächsten sechs Tage auf die Piste gehen konnte, musste erst einmal das Equipment ausgeliehen werden. Dies gestaltete sich chaotischer und langwieriger als gedacht. Zwei Stunden später wurden dann aber die ersten Supermärkte angesteuert, um sich für die kommenden Tage zu verpflegen. Nach dem ersten gemeinsamen Abendessen und einem zum festen Bestandteil der Woche werdenden Treffen im Gemeinschaftsraum, klang der Abend gemütlich aus.

In fünf unterschiedlich erfahrenen Gruppen wurde in den ersten beiden Tagen erstmals das Skigebiet erkundet. Passend zur Laune der Schüler*innen zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite. Erste Skitage inklusive „Kaiserwetter“, was will man mehr. Die Krönung des ersten Tages bildete das Abendprogramm in Form eines Karaokeabends, bei dem jedes Zimmer sein Talent außerhalb der Piste präsentieren konnte. Neben vielen grandiosen musikalischen Darbietungen glänzte auch Karim Kholki mit dem Klassiker „Biene Maja“ und zeigte damit, dass die Lehrkräfte für (fast) jeden Spaß zu haben waren.

Wie zu jeder Skifreizeit dazugehörend, wechselte das Wetter an Tag drei. Statt Sonnenschein trafen Kälte und Eiswind nicht nur die Anfänger, sondern auch die Fortgeschrittenen mit voller Breitseite. Trotz vieler ausgefallener Lifte machten die Gruppen das Beste daraus und kämpften sich die Pisten herunter, sodass am Ende des Tages fast alle Schüler*innen schon rot-schwarze Pisten gefahren waren. Die abendliche Feedback Runde bestätigte die Eindrücke der (Ski-) Lehrer*innen: Die Schüler*innen zeigten bei solch schwierigen Bedingungen gegenseitige Unterstützung und freuten sich über das Gelingen und die Fortschritte jeder einzelnen Person. Besonders positiv merkten die Schüler*innen das ausgewogene Verhältnis zwischen Skiübungen, die jeweils an das Niveau der Gruppen angepasst waren, und freiem Fahren an. Tag drei, der normalerweise für Unfälle bekannt ist, endete glücklicherweise für alle verletzungsfrei.

Am darauffolgenden Tag ließ der Wind zum Glück wieder etwas nach, wodurch dem altbewährten Gruppencoaching nichts mehr im Wege stand. Nachmittags zogen sich somit die (Ski-)Lehrer*innen zurück und überließen den erfahreneren Schüler*innen das Feld, um ihren Mitstreitern*innen ihr Können und Wissen weiterzugeben. Währenddessen kamen auch die Lehrer*innen in den Genuss der erfahrenen und ehrenamtlich agierenden Skilehrer. Abschluss des Skitages war die erste Talabfahrt mit allen Teilnehmenden. Der Abend endete mit einer gemeinsamen sportlichen Aktivität unter der Leitung von Skilehrer Andreas, bei der Werfen und Laufen im Vordergrund standen.

Skitag fünf von sechs brachte viel Neuschnee und somit viele Herausforderungen mit sich.
An diesem Tag lagen sowohl Freud als auch Leid nah bei einander. Während die Anfänger mit den ungewohnten Pistenbedingungen zu kämpfen hatten, tauchten die Fortgeschrittenen bei gemeinsamen Abfahrten unter der Leitung von Skilehrer Ralf mit Freude kopfüber in den Tiefschnee. Neben gemeinsamen Tiefschneedurchstöberungen nach verlorenen Skiern und Stöcken, gab es auch (oftmals ungewollte) Flugeinlagen en masse, die zu viel herzhaften Gelächter und Freudentränen führten.

Der abschließende Skitag startete mit viel Aufregung und Nervosität, da es auf der Piste zum berühmt berüchtigten Skirennen ging. Nachdem die Startnummern verteilt waren, fuhren alle Gruppen gemeinsam zur schwarz-roten Rennstrecke. Über zwei Stunden trotzten die Teilnehmenden den Temperaturen und stürzten sich waghalsig in den unbekannten Rennhang. Trotz der schwierigen Pistenverhältnisse, die ein paar Stürze mit sich zogen, kamen alle mit tollen Zeiten ins Ziel. Bevor es am Abend zur Siegerehrung kam, stand die traditionelle Skitaufe für alle Neulinge an, bei der diese in den Kreis der Skifahrenden der Gesamtschule Marienheide aufgenommen wurden. Die Skitaufe wurde durch Schüler*innen und Betreuerin Sina organisiert. Neben kulinarischen Köstlichkeiten und einem Skischwur, bekamen alle Neulinge auch endlich ihre Skinamen. Bei der Siegerehrung wurden unter anderem die Anfänger, Damen und Herren geehrt.

Nach der Preisverleihung gab es eine abschließende Feedbackrunde, in der die gesamte Woche resümiert wurde. Sowohl (Ski-)Lehrer*innen als auch Schüler*innen kamen zu dem Fazit, dass es eine rundum gelungene Skifreizeit war, bei der es eine ausgewogene Balance aus Lernzuwachs und gemeinsamen Spaß gab, auch wenn nach sechs Skitagen Muskelkater und Ähnliches nicht ausblieben Lob und Dank gingen dabei auch an Karim Kholki und Jan Busenius, die sich um die Planung und Durchführung der Skifreizeit gekümmert hatten.

Ann-Kathrin Tropp und Nicole Rama