Schüleraustausch mit Biala/Lacznik

Vom 30.05.2017 besuchte eine Schülergruppe der Gesamtschule Marienheide mit den beiden Kollegen Linda Sittler und Andreas Kutz die Marienheider Partnergemeinde Biala/Lacznik in Polen. Nach dem Treffen am Kölner Flughafen am Dienstag, 30.05.2017, um 11.00 Uhr erfolgte sogleich der Versuch die wohl „spannendste“ Frage dieser Reise zu klären: Passt mein Gepäck in die Checkbox/Prüfgestell von WIZZAIR? Habe ich jetzt eine kleines Handgepäck inkl. oder ein großes Handgepäck aber zu schwer …..???… und was ist mit der Handtasche inkl. Rucksack? Wo verstecke ich sie im Zweifelsfall, wenn ich angehalten werde …. am besten ich ziehe alle Sachen, die ich Koffer habe, an, dann habe ich für beides Platz geschaffen …. Angesichts dieser essentiellen Lebensentscheidungen erscheinen die in der anschließenden Start- und Flugphase erlebten Turbulenzen, die von manchen Schülern als ein zusätzliches Sonder-Event des Flugzeugkapitäns an die Passagiere gedeutet und vielleicht deshalb mit lauten Kreischen und Applaus honoriert wurde, als Peanuts.

In Katowice gelandet, wurden die Teilnehmer/innen nicht nur von den polnischen Schülern und den Lehrern sehr herzlich begrüßt, sondern auch von Temperaturen über 35 Grad und einer tropischen Luftfeuchtigkeit von ca. 95% (doch falsch gelandet???) empfangen. Nicht klagen …weiter geht’s….etwas Bewegung wird allen gut tun…Also, bevor weiter nach Biala gefahren wurde, ab zum Jumphouse 60 Min. inkl. Trainerbetreuung, die zahlreichen Sprungmatten und Trampolins ausprobieren. Anschließend so „ausgepowert“ schmeckte das Menü, beim nahegelegenen MacDonald umso besser. Um 21.00 Uhr warteten die polnischen Gasteltern schon auf die eigenen und die deutschen Schüler und alle wurden herzlich in Empfang genommen.

Nach dem Frühstück am zweiten Tag der Reise erfolgte eine einstündige Wanderung zum nahegelegenen Schloss „Moszna“. In Laufe der Geschichte wurde das Schloss, welches übrigens so ähnlich aussieht wie das Schloss Neuschwanstein, und der nahegelegene Kurpark, der den Anlagen von Schloss Sanssouci ähnelt, mehrmals zerstört und wieder aufgebaut.
Lange wurde das Schloss als ein Sanatorium für Patienten mit Nervenkrankheiten,
Burnout und Depressionen, genutzt. Seit 2014 ist es zum Hotel umgebaut worden. Nach der Rückkehr nach Lacznik/Biala und mit einer leckeren Pizza gestärkt, besuchte die Austauschgruppe eine Roboter-Werkstatt. Hier entwirft und baut ein Künstler aus alten Auto- und Motoradteilen, nach den Vorbildern der Figuren aus dem Film „Transformers“, 4-5m große und bis 500kg schwere Skulpturen. Sehr interessant, die Schüler waren begeistert. Den Rest des Tages und den Abend verbrachten dann alle gemeinsam in den Familien.

Der Donnerstagvormittag, der dritte Tag der Reise, gehörte dem Sport. Die Sportlehrer des Gymnasiums haben nicht nur ein Fußballturnier, sondern auch zahlreiche andere Wettspiele in gemischten Gruppen organisiert. Beim besten sonnigen Wetter, Grillwürstchen, Eis, Getränken und Musik verlief der Vormittag entspannt und harmonisch. Nach dem Sport wurden alle Schüler von den Eltern abgeholt, um sich auf die am Abend geplante Disco vorzubereiten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und nachdem man die kleine Turnhalle etwas verdunkelt und der Discjockey die richtige Musik aufgelegt hat…ging es sehr gut los. Unter anderem übten alle zusammen unter der Anleitung einiger polnischer Schüler einen gemeinsamen Gruppentanz ein und führten ihn auf. Es wurde viel gelacht und alle hatten viel Spaß zusammen.

Am Freitag, den 02.06., ging der Tag früh mit einer Wanderung los. Erklommen werden sollte der 890m hohe Berg „Kopa Biskupa“. Es ist die höchste Erhebung in der Woiwodschaft Opeln. Über dem Gipfel verläuft die Staatsgrenze zwischen Polen und Tschechien. Trotz der eher überschaubaren Höhe waren die meisten schmalen Wege sehr uneben und zum Teil sehr steil. Zusammen mit den wieder erwachten hohen Temperaturen von über 30 Grad und der über weiter Strecken baumlosen Landschaft wurde sehr schnell deutlich, wer in den letzten Wochen des Öfteren am Sportunterricht, weil er/sie seine Sportsachen „vergessen“ hat, nicht teilnehmen konnte. Da man am Gipfel viel später als geplant ankam, blieb nur wenig Zeit um sich etwas auszuruhen. Nach einer kurzen Pause und mit der Vorgabe an alle, spätestens wieder um 14.55 Uhr unten zu sein, weil man sonst den Linienbus verpassen würde (der nächste käme erst um 18.45 Uhr vorbei) begann der mühsame Abstieg von 9km Länge. Ende gut alles gut…die Bushaltestelle wurde rechtzeitig erreicht und die Strapazen waren am Abend bei Grillwürstchen und zahlreichen Salaten, die die Gastfamilien zubereitet hatten, schnell vergessen.

Auch beim Abschied am Samstag, den 03.06.2017, um 6 Uhr morgens wurden einige Schüler wehmütig und versprachen in Kontakt zu bleiben oder sich sogar zu besuchen. Der Flug verlief ohne Probleme. Bei der Landung in Köln und etwas später in den Armen
der Eltern waren alle Schüler um viele Erfahrungen reicher geworden, sehr glücklich und zufrieden, an dieser Reise teilgenommen zu haben.

Organisator Andreas Kutz war mit dem Verlauf der Reise sehr zufrieden. Sein Dank ging an alle, die ihn bei der Planung und Durchführung der Veranstaltung unterstützt haben. Insbesondere danken alle Teilnehmer/innen dem Förderverein der Gesamtschule Marienheide, der Marienheider Bürgerstiftung, dem Partnerschaftsverein Marienheide/Biala und dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk, die alle einen finanziellen Zuschuss zu den Reisekosten beisteuerten.