Elternabend „Eltern sein in Zeiten digitaler Medien“ an der Gesamtschule Marienheide

Im Rahmen der Präventionsarbeit der Gesamtschule Marienheide fand am 24.04.2018 ein Elternabend zum Thema „Eltern sein in Zeiten digitaler Medien“ statt. Für den gut besuchten Abend konnte Gerhard Engmann von der Initiative „Eltern und Medien“ der Landesanstalt für Medien NRW gewonnen werden. Die Abteilungsleiterin und Suchtbeauftragte der Schule, Anette Sändker, nutzte die Gelegenheit, die anwesenden Medienbegleiter*innen des achten Jahrgangs Leonie Siemerkus, Jonas Willutzki und Tim Erlinghagen, sowie die betreuenden Lehrerin Regine Spenrath und die Kollegen Heddo Mäder und Ingo Vollmer vorzustellen. Die Medienbegleiter sind im Sinne eines Pear to Pear Education Ansprechpartner in Medienfragen für die Schüler*innen unserer Schule. Darüber hinaus gehen sie in die verschiedenen Jahrgangsstufen, um in den einzelnen Klassen zu einzelnen Themen wie Cyber-Mobbing oder Selbstdarstellung im Netz zu sprechen.
In seinem Vortrag ging Herr Engmann auf die beliebtesten sozialen Netzwerke der Kinder und Jugendlichen ein. An erster Stelle steht WhatsApp gefolgt von Youtube, das mittlerweile das Informations- und Recherchemedium Nummer eins sei. Er warnte vor Diensten wie tumblr oder musical.ly, die teils jugendgefährdende Inhalte leicht zugänglich machen oder eine Plattform für Pädophile seien. „Was hat eine nicht ausgeräumte Spülmaschine mit einem Handyverbot zu tun“, fragte Herr Engmann in die Runde. „Nichts“, so seine Antwort. Sanktionen für nicht erbrachte Aufgaben sollten einen klaren Bezug zur unterlassenen Aufgabe haben, ein Handyverbot würde sich den Kindern und Jugendlichen nicht erschließen. Auch zeitlich langfristige Verbote machen wenig Sinn, würden das Medium nur unnötig aufwerten, Eltern verlören selbst den Überblick über die oftmals viel zu schnell ausgesprochenen Sanktionen. Hilfreich seien hier klare Nutzungsregeln, wobei Kinder und Jugendlichen durchaus genau wüssten, wie lange z.B. ihre Medienzeiten seien sollen. Als Richtschnur gab Herr Engmann an, so alt wie ein Kind ist, solange sollten auch die wöchentlichen Medienzeiten sein. D.h. eine Elfjährige sollte 11 Stunden in der Woche Medienzeit haben. Wichtig hierbei ist, das gemeinsame Aushandeln der Regeln mit dem Kind. Mediennutzungsverträge könnte man sie im Internet selbst suchen lassen und dann auf die eigenen familiären Bedingungen abändern, so Engmann.
Der unterhaltsame und kurzweilige Vortrag Engmanns wurde abgerundet durch eine Frage- und Austauschrunde. So berichtete eine Mutter von dem Handykörbchen, in das jeden Abend alle Familienmitglieder ihr Handy ablegen würden, eine transparente und überprüfbare Regelung, die unnötige Diskussionen vermied.