Schülerdasein in Zeiten von Corona

Wir erleben eine besondere Zeit, die noch nie jemand von uns vorher erlebt hat. Das ist allen Schülern der Klasse 7b bewusst. Im Deutschunterricht bei Herrn Deger und Frau Schönau entstand beim Thema „Eine Reportage schreiben“ die Idee, die Stimmung dieser außergewöhnlichen Zeit in Texten festzuhalten, in einem Schuhkarton die nächsten Jahre bis zum Schulabschluss zu konservieren und erst dann wieder hervorzuholen. Der folgende Beitrag stammt von der jüngsten Schülerin der Klasse, von Priya Perder.

Corona – unser Leben von Priya Perder

Lockdown. Der zweite Lockdown in diesem Jahr. Ich kann einfach nicht mehr. Jeden Morgen, an dem ich aufstehe, denke ich mir: „Es soll aufhören!“
Ich möchte in die Schule gehen, ohne eine Maske zu tragen. Dass ich meine Freunde umarmen darf. Dass ich neue Schüler in den AG‘s kennenlernen kann. Dass ich mit meinen Freunden in der Pause ohne Abstand stehen darf. Ich will es wieder so!
Meine Gefühle sind immer so gemischt. Ich sehe bei manchen Menschen nicht, wie es jemandem geht. Ich sehe das Lächeln nicht oder ich kann einem anderen kein Lächeln schenken wegen dieser blöden Maske.
Ich selber finde das auch überhaupt nicht cool und auch respektlos, dass manche im Bus nicht die Maske tragen. Vielleicht finden die das bis jetzt spaßig aber wenn es dann doch deine Oma oder deinen Opa trifft, ist das auch nicht mehr so toll.
Wir sind momentan einfach in einer schwierigen Lage, Corona schwirrt uns um die Ohren und viele können es gar nicht mehr hören. Genauso wie ich. Wenn uns unsere Mutter morgens früh in die Schule fährt, hören wir Radio und auch nach der Schule nervt es einfach, immer diese nervigen Nachrichten zu hören und darin gesagt wird: „Der und der ist mit Corona infiziert… so viele sind momentan in Deutschland infiziert…“
Natürlich sind Nachrichten wichtig aber ich will nicht, dass ich immer wieder höre, wie viele sterben und infiziert sind. Ich will einfach nicht, dass Covid-19 uns Menschen einnimmt und wir vielleicht irgendwann gar keinen Freiraum mehr haben. Und außerdem glaub ich, will keiner von euch, dass es zum Alltag wird, dass Menschen sterben. Natürlich sterben auch so Menschen aber das ist was ganz anderes. Irgendwann sterben so viele, dass wir das normal finden und uns daran gewöhnen. Und genau das will ich nicht. Genau vor sowas habe ich Angst, dass das passiert. Und auch davon bin ich genervt.
Manche denken darüber gar nicht nach und das ist einfach blöd. Du willst doch auch nicht, dass Oma und Opa sich nicht mehr sehen oder dass du sie auch für ne lange Zeit nicht sehen kannst, oder doch?