Unsere Abschlussfahrt nach Krakau

Am Montag, den 29.8.2022 fuhren wir (die 10a der Gesamtschule Marienheide) mit unseren Klassenlehrer Frau Lembke und Herr Kutz nach Krakau in Polen, beziehungsweise wir flogen mit einem Flugzeug. Für viele war es das erste Mal mit einem Flugzeug zu fliegen und ein paar von uns hatten Flugangst. Am Ende sind wir jedoch alle sicher, wenn auch spät, Krakau angekommen. Mittlerweile war es schon dunkel, nichtsdestotrotz war der erste Eindruck atemberaubend. Unser Weg zum Hotel “Antique Apartment” führte uns über diverse Plätze, durch Parks und entlang der wunderschön beleuchteten Altstadtstraßen. Unser Hotel lag direkt am Szczepanski-Platz, auf demselben Platz stand auch ein großer Springbrunnen, der mit farbwechselndem Licht beleuchtet war. Nach dem Essen gingen wir in unsere Apartments. Sie waren sehr schön eingerichtet, mit hoher Decke und Kachelöfen in jedem Raum. Nach diesem überraschend anstrengenden Tag waren die meisten sehr müde und sind ins Bett gefallen, während andere noch um drei Uhr Rührei kochten…
Dienstag, 30.08.2022: Früh am Morgen gab es in dem Restaurant unter unserem Hotel ein Frühstücksbuffet. Man konnte sich mit seinem Teller auch draußen vor das Restaurant setzen und Sonne, Sicht und Frühstück gleichzeitig genießen. Dann erkundeten wir die Stadt. Es ging zuerst zum Rynek Główny, das ist der Hauptplatz Krakaus. Auf diesem Platz konnten wir die riesigen Tuchhallen und die gotische Marienkirche bestaunen. Wir erfuhren auch, dass in Krakau ein Turmbläser zu jeder vollen Stunde eine bestimmte Melodie spielt, die zu einem bestimmten Zeitpunkt abrupt abbricht, in Erinnerung an den Turmbläser der vor vielen Jahrhunderten die Stadt erfolgreich vor einem Angriff gewarnt hat, jedoch während seines Warnrufes erschossen worden war. Am Nachmittag ging es gemeinsam zum Schloss Wawel. In dem sonnenbeleuchteten Innenhof des kunstvollen Schlosses fühlte man sich gleich wie 100 Jahre vor unserer Zeit. Während der Führung erfuhren wir auch viel über die Geschichte Polens. Nach der Führung gingen wir auf eine Aussichtsplattform, von der man weit über Krakau und den Fluss Weichsel sehen konnte. Weichsel ist der Fluss der durch Krakau fließt und um den es in folgender Legende geht, die uns Herr Kutz auf der Plattform erzählte: Vor langer Zeit wurde Krakau von einem Drachen terrorisiert, der die Stadt in Angst und Schrecken versetzte, dies sah ein junger Mann namens Krak und wollte dem ein Ende setzen, also fütterte er dem Drachen Teer und Schwefel, ohne dass dieser es mitbekam. Als der Drache dann durstig war, ging er in die Weichsel und trank, bis er explodierte. Dies ist auch die Geschichte, wie Krakau zu seinem Namen kam. Dann nahmen unsere Lehrer uns mit in ein polnisches Restaurant, um sicherzustellen, dass wir während der gesamten Abschlussfahrt wenigstens ein authentisches polnisches Gericht probieren. Das Essen war sehr lecker und preiswert, es gab eine Suppe, Schnitzel mit Sauerkraut und Kartoffeln, und einen roten Saft, von dem niemand genau wusste woraus er war. So ging unser erster Tag in Krakau zu Ende, wenn auch viel zu schnell.
Am Mittwoch, 31.08.2022 sollten wir die Gedenkstätte Auschwitz besichtigen. Verzeiht, wenn ich hier nicht ins Detail gehe. Der Punkt ist, es war eine sehr interessante, lehrreiche, aber auch emotionale Erfahrung für uns alle. Ein Besuch ist für alle empfehlenswert, die sich für die Geschichte der Judenverfolgung interessieren. Den Rest des Tages konnten wir die Stadt erkunden. In Krakau gab es sehr viel für uns zu erleben, wir konnten Kutsche fahren, auf Riesenräder gehen, Siegellabyrinths erkunden, Sehenswürdigkeiten bestaunen und vieles mehr. Auch nicht zu vergessen ist das viele leckere Essen. In Krakau gibt es ein spezielles Gebäck namens Paczki, es ist eine Art Berliner, nur zehnmal leckerer. Es gibt sie mit den verschiedensten Füllungen und wenn Sie jemals in Krakau sein sollten, sollten Sie sie unbedingt probieren.
Donnerstag, 1. September: Heute fuhren wir mit der Bahn zum Salzbergwerk Wieliczka. Zu Beginn unserer Führung gingen wir eine sehr lange Treppe hinunter, dessen Ende man nicht sehen konnte. In der Mine angekommen, durften wir jede Menge interessante und faszinierende Dinge sehen, nicht nur über Salz. Zum Beispiel wird in der Mine Weichholz benutzt, weil es in Kombination mit der salzigen Luft letztendlich stabiler ist als nur Hartholz. Grundsätzlich war in der Mine alles aus Salz, sogar die Kronenleuchter. Die Luft im Bergwerk ist sehr gesund, weil sie sehr salz- und jodhaltig ist, deshalb benutzt man in den Minen Luftschleusen, um die gute Luft zu erhalten. Es war sehr angenehm zu atmen, wenn man bedenkt, wie tief unter der Erde wir waren. Wir durften alles an Salz in der Mine essen, wenn wir denn wollten. Manche von uns leckten sogar die Wände ab, die komplett aus Salz bestanden. Die Zeit im Bergwerk verging viel zu schnell, während wir Salzkristalle aus Brunnen fischten, durch das tiefste Restaurant der Welt gingen und versalzenes Wasser aus uralten Fässern tranken -was wir wahrscheinlich nicht hätten tun sollen. Zum Glück mussten wir die endlose Treppe des Grauens nicht auch noch hoch laufen, denn es gab einen Aufzug. Dieser Aufzug war jedoch sehr klein und wir wurden wie in einer Sardinendose zusammengeschoben. Letztendlich kamen wir aber alle heil und sicher ans Sonnenlicht zurück. Nach dem gemeinsamen Abendessen genossen wir unseren letzten Abend in Krakau.
Der Freitag, 02.09.2022 war der Tag unserer Abreise. Direkt nach dem Frühstück ging es ans Zimmer aufräumen. Wie war es verwirrend, morgens das Gefrierfach zu öffnen und einen gefrorenen Stock darin zu finden. Anscheinend muss man mit allem rechnen, wenn man mit der 10a unterwegs ist. Ein Bus brachte uns dann schließlich zurück nach Marienheide. Dies war das Ende unserer unglaublichen Reise, die auch das Ende unserer unglaublichen Schulzeit symbolisiert.
Tarja Harnischmacher, 10a (gekürzte Fassung)