Zweiter Stratosphären-Ballonflug der Gesamtschule Marienheide

Bei sonnigem Wetter startete die MINT-Fachschaft der Gesamtschule Marienheide am Sonntag, 17.09.2023 im Rahmen der 1. Marienheider Klimawoche mit kräftiger Schüler- und Schülerinnen-Unterstützung aus der 10a, 10d und Q2 den zweiten Helium-Ballonflug nach Juni 2020. Bei der Vorbereitung hatten besonders die beiden MINT-Profilklassen 6d und 7d tatkräftig unterstützt. An Bord der an Ballon und Fallschirm hängenden Styroporbox befanden sich diesmal drei GoPro-Kameras, ein Sensor zur Aufzeichnung von Temperatur und Luftdruck, ein GPS-Ortungsgerät sowie Versuche zum Thema UV-Strahlung und Ozon-Konzentration. So war das Ziel unter anderem, neben der Sammlung der höhenabhängigen Grunddaten zu Temperatur und Druck, das Phänomen Fluoreszenz an einem Chinin-haltigen Getränk zu demonstrieren und mit Hilfe von Ozon-Teststäbchen die Ozon-Konzentration in der Ozonschicht der Stratosphäre nachzuweisen. Letzteres wäre im Wiederholungsfall mit einem sensiblen Ozon-Sensor sehr interessant und natürlich deutlich aussagekräftiger.

Die schwierigen und böigen Windverhältnisse beim Start ließen zunächst alle Akteure den Atem anhalten, da der Ballon durch den Wind erst zur Seite gedrückt wurde, dabei die Styroporbox ein Auto touchierte und dann ein Straßenschild, wodurch ein Balsaholz-Ausleger abbrach und auch eine der Kameras etwas ins Gehäuse rutschte. Da zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar war, ob es weitere „Verluste“ gegeben hatte, war die Anspannung bis zum Auffinden der Box entsprechend hoch. Nach kurzer Zeit konnten glücklicherweise GPS-Signale empfangen werden, sodass alle Beteiligten hoffnungsvoll gestimmt waren. Mit Kajak, Kletterutensilien und weiterem Bergungsmaterial ging die Fahrt nun über A45 und A44 Richtung Kassel. Bei Warburg wurde die Autobahn verlassen. Zwischenzeitlich war klar, dass der Marienheider Forschungsballon in einer Höhe von 37.700m über Winterberg im Sauerland geplatzt war. Der anschließende Sinkflug transportierte ihn noch bis zur nordhessischen Ortschaft Reinhardshagen/Veckerhagen, wo er wenige Meter vom Weser-Fluss in einem Vorgarten landete. Die netten Finder verständigten umgehend die bereits auf Basis der GPS-Signale anreisende Suchmannschaft. Und nach dem freundlichen Empfang war schnell überprüft, dass fast alles an Bord noch funktionierte und auch die Daten gesichert waren. Ein paar Erinnerungsfotos später ging es nach Hause ins Oberbergische, was einer 160km Luftlinie-Entfernung entsprach, beziehungsweise 220km mit dem PKW.

In den nächsten Wochen wird die Auswertung der Daten organisiert und ein Videozusammenschnitt des Fluges erstellt, der dann auch über die Homepage der Gesamtschule Marienheide aufgerufen werden kann. Die Schule bedankt sich an dieser Stelle bei der BONGEN Auto & Service GmbH in Wipperfürth und bei EEP Plömacher GmbH in Marienheide-Rodt für die Unterstützung der Aktion!

Stefan Kayser (MINT-Koord.), Daniel Bocola und Volker Sprenger