„ABIVEGAS – Um Jeden Punkt gepokert“

Die Gesamtschule Marienheide verabschiedet 62 Schülerinnen und Schüler des Abiturjahrgangs 2024

Bube, Dame, König, Ass, Spielkarten und Roulette-Coins sowie viele weitere Glückspiel-Utensilien – vergrößert auf Pappmaché – hingen an Wänden, Vorhängen und Rednerpult: Das Pädagogische Zentrum (PZ) der Gesamtschule Marienheide schien in eine verführerische Spielhölle verwandelt. Zu gewinnen aber gab es nichts mehr; die Sieger standen längst fest und mussten ihre verdienten Preise nur noch in Empfang nehmen.
62 Schülerinnen und Schüler hatten in der vorletzten Schulwoche noch um jeden Punkt gekämpft, damit sie ihr Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife endlich mit nach Hause nehmen zu konnten. Nach drei Jahren Mathe, Deutsch, Englisch und vielen anderen Fächern sowie den Abschluss-Klausuren und mündlichen Prüfungen war es nun soweit. Im Rahmen einer entspannt-feierlichen Veranstaltung konnten die Abiturzeugnisse übergeben werden. 59 junge Leute empfingen das volle Abitur, die Allgemeine Hochschulreife; bei dreien hatte es nicht ganz gereicht. Sie verlassen die Schule mit der Fachhochschulreife.
Die Abiturienten Henritte Tschernich und Christopher Welter moderierten souverän durch das rund zweistündige Programm. Schulleiter Wolfgang Krug sprach sichtlich bewegt ein letztes Mal als Direktor; er geht Ende des Schuljahres in den Ruhestand. Bürgermeister Stefan Meisenberg erwies den jungen Leuten seine Reverenz und drückte sehr persönlich zum Ausdruck, dass man auch mit einem mittelmäßigen Abitur Bürgermeister werden kann. Dass nicht nur gepokert, sondern auch Leistung erbracht und angemessen beurteilt wurde, darauf wies Oberstufenleiter Harry Meißner hin. Er nahm Bezug auf die kürzlich erschienene Trendstudie „Jugend in Deutschland“. Darin ist bei den 15-29Jährigen ein gefährlicher Rechtsruck festgestellt worden. Er warnte eindringlich vor unreflektierter Protesthaltung und aggressiven Strömungen. In dem Zusammenhang machte er auf das Jubiläum des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland aufmerksam, das seinen 75. Geburtstag feiert. Besonders Artikel 1 verdiene ständige wie selbstverständliche Beachtung: DIE WÜRDE DES MENSCHEN IST UNANATASTBAR.
Liebevolle Anmerkungen zur verabschiedeten Jahrgangsstufe kamen von den Beratungslehrern Petra Petri und Ingo Vollmer. Anschließend bedankten sich die Celina Karpowski und Emilia Thomas für die Stufe augenzwinkernd ironisch und in warmen Worten für die Betreuung und die Begleitung der letzten drei Jahre.
Am Ende dann die Zeugnisübergabe – unterstützt durch Bürgermeister Meisenberg – sowie die Ehrungen in Physik, Mathematik und Philosophie sowie für die drei besten Abiturienten: Lennart Tsolakidis, Lisa Wittwer und Lena Höpfner.